Die Stadt mit ihrer r?umlichen Dimension hat einen un?mittelbaren Einfluss darauf, wie Menschen mit Demenz in ihr leben und sich bewegen. Obwohl die Verbindung von Demenz zu den raumgestaltenden Disziplinen wie Architektur, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur unweigerlich auf der Hand liegt, gehen diese in ihren Forschungs- und Praxisbestrebungen bisher nur z?gerlich auf die Belange ?lterer Menschen mit kognitiven Einschr?nkungen ein.
Die Hochschule für Technik Stuttgart hat gemeinsam mit der Wüstenrot Stiftung diese Thematik aufgriffen und das Lehrforschungsprojekt ?Wohnen Stadt Demenz“ unter der Leitung von Prof. Dr. Christina Simon-Philipp initiiert und durchgeführt. In diesem Rahmen entstand auch die Dissertation von Valerie Rehle, die das Projekt als akademische Mitarbeiterin koordinierte. Die dreij?hrige Projektlaufzeit endete vergangenes Jahr und nun ist ein Buch im Eigenverlag der Wüstenrot Stiftung erschienen, welches die Herangehensweise und Ergebnisse aufarbeitet und ab sofort kostenlos erh?ltlich ist.
In dem kooperativen Lehrforschungsprojekt wurde die Frage untersucht, wie Problemsituationen und Orientierungs- und Navigationsstrategien von Menschen mit beginnender Demenz im au?erh?uslichen Umfeld identifiziert werden k?nnen. Dem Forschungsvorhaben lag dabei die Haltung zugrunde, dass eine Suche nach praxisrelevanten Antworten einen personenzentrierten, qualitativen Ansatz erfordert und nahm dies zum Anlass, den inner-wissenschaftlichen Diskurs hin zu Praxis und Lehre zu ?ffnen sowie neue experimentelle und ko-kreative Metho?den zu erproben. Im Fokus stand die transdisziplin?re Zusammenarbeit zwischen Menschen mit Demenz, 澳门太阳城赌城,菠菜导航网?den planender und gestaltender Disziplinen, Lehrenden sowie ein reflexiver und impulsgebender Austausch mit ExpertInnen unterschiedlicher Fachrichtungen.
Um Momentaufnahmen und Einblicke in das Alltagshandeln von Menschen mit Demenz erhalten, wurde im kooperativen Lehrformat ?Where is my Mind?“ die Zusammenarbeit zwischen Studie?renden der Studieng?nge Stadtplanung, Architektur, Innenarchitektur, Kommunikations- und Industriedesign (ABK Stuttgart) und Demenz-Betroffenen initiiert. Das Einnehmen der Perspektive Demenz, also Betroffene dabei offen zu beobach?ten, wie sie sich durch ihr vertrautes Wohnquartier bewegen und mit gebauten Strukturen und Menschen interagieren, zeichnete ein differenziertes Bild vielschichtiger Heraus?forderungen, Bedürfnisse, Wahrnehmungen sowie Potenziale ab. Es stellte sich heraus, dass nicht nur quartiersbezogene Strukturen und Architekturen die Orientierung von Menschen mit Demenz beeinflussen, sondern auch im Stadtraum verortete allt?gliche Abl?ufe und Rituale, die sich gleicherma?en auf soziale, r?umliche und infrastrukturelle Ebenen beziehen. Von den 澳门太阳城赌城,菠菜导航网den darauf eingehende entwurfsbasierte L?sungsans?tze gaben in einem weiteren Schritt Rückschlüsse darauf, wie demenzsen?sible Anknüpfungspunkte auf stadtr?umlicher Ebene aussehen k?nnen.
Der Forschungsprozess hat konkrete Denkan?st??e vorgelegt und Strategien sowie Gestaltungsprinzipien formuliert, welche Wege zur Gestaltung demenzsensibler Stadtr?ume beschritten werden müssen: Um Menschen mit Demenz eine lange selbstst?ndige und selbstbestimmte Lebensgestaltung in der Stadt zu erm?glichen, bedarf es transdisziplin?rer Ko?operationen, die eine ma?stabsübergeifende sowie ko-krea?tive Bearbeitung unter Einbezug aller stadtgestaltenden Disziplinen einschlie?en und L?sungskonzepte in der Wirklich?keit erproben – im Dialog mit Menschen mit Demenz.